Strompreise, die unter dem allgemeinen Marktniveau liegen, konnten sich die öffentlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sowie die Universitätskliniken Bonn, Düsseldorf, Münster und die Studentenwerke Aachen, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Siegen nach einer erfolgreichen europaweiten Ausschreibung sichern. Dabei werden in den kommenden zwei Jahren die größten Abnahmestellen fast alle wieder von örtlichen Lieferanten beliefert. Vorbereitet und durchgeführt wurde die Ausschreibung, die vor wenigen Tagen endete, im Auftrag der Universität Siegen von dem Berliner Energie-Dienstleister Ampere AG, der bereits seit mehreren Jahren für öffentliche Auftraggeber Stromlieferungen organisiert.
14 deutsche Stromlieferanten hatten sich an der Ausschreibung für die insgesamt 1,2 Terawattstunden für die Belieferung ab Januar 2005 beteiligt; 11 Anbieter, darunter 9 örtliche Versorgungsunternehmen, konnten bei der Vergabe berücksichtigt werden. Trotz der Auswahl des günstigsten Lieferanten sind die Strompreise für die Hochschuleinrichtungen insgesamt dem Trend entsprechend deutlich gestiegen. Daher ist Josef Boers von der Universität Siegen, der die Ausschreibung betreut, nur teilweise zufrieden mit dem Ergebnis: „Die Preisentwicklung innerhalb des letzten Jahres ist kaum nachvollziehbar, deshalb war es wichtig, durch eine optimale Losstruktur die Preissteigerungsraten so gering wie möglich zu halten. Dies ist im Vergleich zur letzten Ausschreibung vor zwei Jahren gelungen.“
Dr. Dietmar Polster, Vorstand der Ampere AG, führt das gute Ergebnis auf die spezifische Zusammenfassung der Stromzähler zu so genannten Losen zurück: „Wir haben die Energiedaten aller 630 Stromzähler genauestens geprüft und anschließend nach energierelevanten Kriterien zusammengefasst,“ fasst Dr. Polster das Vorgehen der Ampere AG zusammen. Seit mehr als sechs Jahren organisiert die Ampere AG die Stromversorgung ihrer 12.000 industriellen Kunden über die Bildung individueller Strompools. Dabei berücksichtigt das Unternehmen unter anderem Verbräuche, Leistungswerte, Spannungsebene und Netzgebiete der zu vermittelnden Stromzähler.
Nach der letzten Ausschreibung vor zwei Jahren wurden fast alle Einrichtungen von nur zwei Lieferanten beliefert. Den Wechsel zurück zum lokalen Versorger begrüßt Josef Boers ausdrücklich: „Das stärkt die Regionen und wenn sie die attraktivsten Preise anbieten, umso besser.“