Stromkosten steigen in 2016: Umlagen, Abgaben und Netzentgelte legen zu

Montag, 4. Januar 2016

Seit der Bekanntgabe der neuen Abgaben- und Umlagensätze steht es fest: Strom wird in 2016 nochmals teurer. War der Kostendruck, der sich aus EEGUmlage, Stromsteuer und Co. ergibt, im letzten Jahr erstmals leicht gesunken, muss der Endverbraucher nun wieder ordentlich draufzahlen (+0,6 ct/kWh). Neben den Umlagen muss vielerorts auch mit steigenden Netzentgelten gerechnet werden. Im Extremfall ziehen diese um bis zu 20% (+ 1 ct/kWh) an.

EEG-Umlage: Die Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien – kurz EEGUmlage
– wird mit dem Jahreswechsel wieder ansteigen Sie war im letzten Jahr erstmals seit ihrer Einführung gesunken. Ab 1. Januar liegt sie dann bei 6,354 ct/kWh. Das ist ein neuer Höchstwert.

KWK-Umlage: Die Umlage zur Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen – kurz KWK-Umlage – entwickelt sich ambivalent. Während kleinere Endverbraucher (Verbrauchsmenge bis 100.000 kWh) mit einem deutlich höheren Umlagensatz rechnen müssen, verringert er sich für größere Verbrauchsmengen (über 100.000 kWh pro Jahr).

Zusammensetzung des Strompreises

Zusammensetzung des Strompreises

Umlage § 19 StromNeV: Die Umlage nach §19 StromNeV steigt an bzw. stagniert ab einem Jahresverbrauch von über 1 Gigawattstunde. Mit ihr werden die individuellen Netzentgelte ausgeglichen, die Unternehmen mit einer atypischen Netznutzung beantragen können.

Offshore-Haftungs-Umlage: Die Offshore-Haftungs-Umlage verzeichnet ebenfalls einen leichten Anstieg für Verbrauchsgrößen bis zu einer Gigawattstunde. Lediglich Verbräuche darüber werden günstiger. Bei der Offshore-Haftungsumlage handelt es sich um einen Aufschlag, mittels dessen Entschädigungszahlungen ausgeglichen  werden, die Netzbetreiber im Falle eines verspäteten Anschlusses von Offshore-Windparks zahlen müssten.

Abschaltumlage: Da die Verordnung zur Abschaltumlage zum Jahresende 2015 ausgelaufen ist und für den Zeitraum ab dem 1. Januar 2016 keine neue Verordnung vorliegt, wird diese Umlage bis auf Weiteres nicht erhoben.

Netzentgelte: Nach erster Analyse muss in etlichen Regionen mit steigenden  Netzentgelten gerechnet werden. Die Mehrbelas-tungen können bis zu +20% betragen – so beispielsweise in Baden-Württemberg im Netzgebiet der EnBW-Tochter „Netze BW“.

 

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